Wir müssen kurzfristig auch in den Baracken Unterricht gehabt haben. War es, weil ein Winter besonders kalt war? 1954? Es war dort bullig warm, so habe ich es in Erinnerung. Auch Hort fand dort statt, Weit u. Hochspringen übten wir dort. Waren da die Baracken schon abbgerissen? Isolde
Ich habe es so in Erinnerung; die mussten dort so schnell raus, dass keine Zeit für irgendwelche Vorbereitungen blieb. Nach dem Prinzip: “Pora idty, sowjetische Soldaten helfen packen”, wie es eine befeundete Familie erlebt hat, als sie freiwillig dem Ruf nach deutschen Spezialisten für die große Sowjetunion freudig zu folgen bereit war.
Daraufhin musste die 29. bei uns mit unterrichtet werden, während man diese Wehrmachtsbaracken besorgte und aufstellte, was ja doch einige Zeit dauerte.
In der Zeit hatten wir - erinnere Dich - Schichtunterricht, vormittags und nachmittags im Wechsel und auf 25' verkürzte Unterrichtsstunden. Als die Baracken dann standen, wurde der Unterricht ebenfalls in allen Gebäuden an alle Schüler erteilt, weil Unterricht in diesen schauerlichen Baracken eigentlich unzumutbar war. Wenn jemand den Flur betrat und an den Klassenzimmern vorbeiging, hörte man jeden Schritt auf dem Holzfussboden dröhnen. Auch Lachen oder Lärm aus einer Klasse bekamen alle ungedämpft mit. Geheizt wurde, glaube ich, mit Kohleöfen. Ich weiß nicht, wann die Baracken abgerissen wurden. Ich meine, sie standen noch lange, als die 29. schon wieder raus war. Lange nach unserer Zeit. Das wissen vielleicht die Lehrer. Uli
Hier kommt auch noch ein Bild hin, Wollen wir auch was über das Sperrgebiet machen? Uli
Mir fällt spontan zu Deiner Frage die fast gegenüberliegende ev. Kirche ein, die zur Besatzungs-/Sperr-Zeit u. a. als Pferdestall genutzt wurde; zur Übergabe der Kirche an die ev. Gemeinde kann ich mich erinnern, dass Bischof Dibelius in Karlshorst anwesend war. Ein kleiner Beitrag zum Sperrgebiet könnte das “Werk” ergänzen.
Mit der Einrichtung des Sperrgebietes nach dem Kriegsende begann ja nochmals viel Leid für die Betroffenen und viele sind für immer weggegangen. Gudrun 12.05.2011