arabisch [Einschulungsfeier 1951 - 2011]

Merkwürdiges zu arabisch im Deutschen

bitte reinhören

Duden podcast: Alkohol und Benzin

Ich habe diese Seite eröffnet, als mir dieser informative Hörbeitrag über den Weg gelaufen ist.
Hier findet man den Newsletter der Duden-Redaktion und die podcasts der Duden - Redaktion.



Für sprachliche Aspekte gibt es offensichtlich kompetentere Menschen, wie unsere Isolde; ich kann als mathematisch
interessierter Laie nur auf die Zahlen verweisen, unsere Zahlen, die wir die “arabischen” nennen. Sie sind im Mittelalter
von den Arabern an Europa weitergereicht worden, stammen aber ursprünglich aus Indien. Wesentliches Element ist die
Zahl 0, eine der größten Erfindungen der Menschheit überhaupt, und damit verbunden das Stellenwertsystem, z.B. das
Dezimalsystem. Wie gut das ist, weiß man, ohne darüber nachgedacht zu haben.
Wer was schlechters sehen will, erinnere sich an das Römische Zahlensystem, nach dem wir heute im Jahre MMXI leben,
vor 20 Jahren schrieben wir MCMXCI, und eingeschult wurden wir MCMLI, aber sicher bin ich mir über die Schreibweise nicht.
Man konnte aber wohl auch schreiben MDCCCLI.
Wer schon mal dabei ist und ein bißchen Gehirnjogging braucht, möge folgende Aufgabe lösen:
Bei allen Ziffernblätter von Uhren, die Römische Zahlen haben, ist eine Zahl falsch geschrieben - Na, nu such mal!

Bei der Einführung der Zahlen zuerst in Italien durch Herrn Fibonacci, der dann auch gleich die nach ihm benannten Zahlen-
kombinationen erfunden hat, ist irgendwann auch die Schreibweise geändert worden und anstatt der (indischen) Symbole die uns
geläufigen, an den Lateinischen Majuskeln orientierten Zahlensymbole entstanden. War im Arabischen die Null ein Punkt, so entstand
unsere O-ähnliche 0.
Großer Ruhm gebührt den Arabern für ihre Übermittlung dieses neuen revolutionären Systems, wobei orientalische Wissenschaftler
und Mathematiker auch viel für die Entwicklung der Mathematik beisteuerten, zum Beispiel
Herr Abu Dscha'far Muhammad ibn Musa al-Chwarizmi,
von dessen Namen unser allgegenwärtiger Algorythmus abgeleitet ist.

Interessant ist auch ein anderer Aspekt: die Araber behielten die Schreibrichtung der Zahlen dankenswerterweise bei -links nach
rechts, während sie Texte sonst ja von rechts nach links schreiben.

Alle Menschen der ganzen Welt schreiben heute arabische Zahlen, der Begriff Ziffer ist ein Lehnwort - alle?
Wer benutzt diese Zahlen nicht: die Araber, Sie haben die alten Zahlzeichen von anno knips beibehalten, wie man in vielen (allen?)
arabischen Ländern z.B. auf den Nummernschildern der Autos sehen kann.
Soweit sie das internationale System verwenden, dann als Rückübernahmen.
Das ist typisch menschlich und passiert immer wieder: man lässt den Fortschritt dahinziehen, weil man die Nachfolger als bloße Nachahmer
sieht und nicht bemerkt, dass sich etwas neues aus seinem Wissen entwickelt.
Und so haben die Araber heute zwei Ziffernsysteme, das arabische und das Arabische.
UliZ, 5.5.2011


Isolde, 09.05.11

So viele Wörter gibt es gar nicht aus dem Arabischen im Deutschen. Oben erwähnte “Ziffer” bedeutet ulkigerweise Null. Wenn man im Arabischen
sagen will: Du bist `ne Null, sagt man: Anta Ziffer. ( das “Z” wird aber noch einer Verhärtung unterzogen, gar nicht so leicht auszusprechen)
Zero kommt auch aus dem Arabischen und bedeutet auch Null.

Erschwerend beim Erlernen der arabischen Sprache ist, dass Fremdwörter aus dem Griech/Lat., die ja den Großteil unserer Wiss. Sprache darstellen
und uns das Erlernen von Fremdsprachen so einfach machen entweder schon im Arabischen vorhanden waren oder gar nicht entlehnt wurden.

In meinem erstes, syrischen Jahr , 1971, befand ich mich wie in einem Meer von Wörtern, ohne nur ein einziges entziffern zu können. So langsam
tauchten dann kleine Inseln auf.
Mein Lieblingswort aus dieser Anfangszeit war ” Ma fi”, weil es mich wohl an Mafia erinnerte und bedeutete, dass es etwas nicht gab. Und das war
häufig der Fall!
Ich erlernte in den ersten Jahren die Sprache nur über das Hören ( den Syrischen Dialekt)und das war gut so, weil das Schriftarabische sich auf
eine Sprache aus der arabischen Blütezeit aus dem 8.- 12. Jh. bezieht, wo auch obige wiss. Leistungen erbracht wurden. Die Verbreitung des
Arabischen erfolgte damals und bis heute über den Koran. Bei Streitfragen hinsichtlich der Grammatik und der Bedeutung von Wörtern kehrt man bis
heute auf ihn zurück.
So kommt es auch, dass man sich von Marokko bis zum Irak zumindestens über das geschriebene Wort versteht.


Wann wurden denn die ganzen Fremdwörter ins Deutsche übernommen? In der Renaissance? Isolde


Wörter aus dem Arabischen:( zum Ergänzen)

Alkohol- Benzin- Masut- Matt-(bedeutet: tot sein) Tara- Tarif- Talkum- Zero- Ziffer- Benzol-
Benzol: Das arabische Wort für Benzoeharz, luban dschawi „Weihrauch aus Java“, gelangte durch Handelsbeziehungen mit Katalonien nach Europa.
Mit dem Wegfall der ersten Silbe (bandschawi) und der Änderung des ersten a zu e entstand im Italienischen benjuì, im Mittellateinischen benzoë.
In der russisch-orthodoxen Kirche ist dieses (und nicht das Harz des eigentlichen Weihrauchbaumes) der Hauptbestandteil des Kirchen-Weihrauchs.
sagt alles Wikipedia
Makramee bezeichnet eine aus dem Orient kommende Knüpftechnik zur Herstellung von Ornamenten oder Textilien. Das Wort Macramé stammt vom
arabischen migramah ab. Im arabischen Sprachgebrauch steht dies für „weben“. ??????? / miqrama für „geknüpfter Schleier“.


Diese Wörter wurden sicherlich schon im Mittelalter übernommen, und damals sprach das gebildete Europa Latein, auch die Deutschen Gelehrten,
das Interesse für morgenländische Kultur war eine positive Folgen der Kreuzzüge für Europa, bei denen sich die Kulturen nahe kamen und aneinander
rieben, wie niemals zuvor und danach,
Da gab es zum Beispiel Friedrich II, einen Staufer, deutscher Kaiser und König von Sizilien und Jerusalem, der in Neapel lebte und wenigstens ein
bißchen Arabisch sprach. An seinem Hof hatte er auch arabische Gelehrte, die sicher viel für die Übermittlung ihres Wissens nach Europa tun konnten.
Je nach politischer Meinung des jeweiligen Autors sprach er besser arabisch als deutsch, gar kein deutsch, genuesisch, nur arabisch, oder doch deutsch …
(1194 - 1250 lt. Wikipedia)
Die führende Stellung in den Wissenschaften ist noch heute an der arabischen Vorsilbe al- bei grundlegenden
Fachbegriffen wie Algebra, Alchemie, Alkohol und Alkalien erkennbar. Sternnamen wie Aldebaran, Algol, Atair, Rigel und andere sowie die
Bezeichnungen Zenit und Nadir kommen aus dem Arabischen.
Uli


Das Wichtigste, wie mir scheint, war, dass die Gottesdienste und Gebete in lateinischer Sprache abgehalten wurden. Jetzt haben wir die Weltverblödungsmaschine- Fernsehen(bei nicht richtiger Nutzung) zum Verbreiten des Englisch- Amerikanischen. Isa


hallo Isolde, warum hast Du den Text entfernt, war doch gut und passend? Uli


Muss noch was überprüfen. Isolde


Arabische Mathematik


Rafik Schami /Schriftsteller/1946 geb. /syr. Herkunft / seit 1971 in Deutschland lebend

Die Wette

-

Mein Freund B. ist ein gerissener Wetteufel. Ich vermeide jede Wette mit ihm. Er gewinnt immer. Aber am letzten Dienstag geriet ich doch unversehens in eine Falle. Es war zu verlockend.

Er besuchte mich. Während ich Kaffee machte, las er die Zeitung. “Schau mal” rief er plötzlich und klopfte mit dem Zeigefinger auf die Ankündigung eines amerikanischen Spielfilms, der am späten Abend im Fernsehen lief. Die Geschichte spielte in Arabien.

” Wetten, dass die Amerikaner kein einziges Kopftuch richtig binden können?” Das war mehr als frech. In einem Monumentalfilm mit einer großen Anzahl von Haupt- u. Nebenrollen und noch dazu Tausenden von Komparsen muss schon nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip wenigstens eine Wicklung des arabischen Kopftuchs korrekt sein. Jedes arabische Kind beherrscht sie spätestens mit acht Jahren.

Um jedem Streit aus dem Wege zu gehen, schalteten wir auch das Videogerät an. Der Film lief und ich suchte verzweifelt nach einem einzigen, richtig gebundenen Kopftuch, doch ich fand keins. Als der Film zu Ende war, verabschiedete sich mein Freund mit den Worten:” Prüf es ruhig noch einmal langsam, und wenn du fertig bist, komm zu mir zum Abendessen. Aber vergiss den Schampus nicht. “Haben wir um eine Flasche gewettet oder um eine ganze Kiste?” fragte er hämisch.

“Eine Kiste!”fauchte ich ihn an. Ich konnte danach nicht schlafen. Ich spulte den Film zurück und ließ ihn noch einmal laufen, stoppte, untersuchte Hunderte Köpfe von Bauern, Passanten, Bettlern, Soldaten, Prinzen, Händlern, Zuhältern, und Frommen. Nichts! meine Suche wurde immer verbissener. Die exotischsten Kreationen fand ich, aber keine einzige Person trug das Kopftuch richtig.

Auch am nächsten Tag durchsuchte ich den Film. Nichts. Ich gab mich geschlagen und dachte an die unendlichen Möglichkeiten der Fälschung einer einzigen Wirklichkeit.

aus Gesammelte Olivenkerne Hanser Verlag 1997


Isolde, Mai /September, 2011 Ich habe die Geschichte eingefügt, nicht weil ich Kopftücher besonders liebe! Umgekehrt! Sie erzählt uns darüber, dass wer Veränderungen initiieren, anderen evt. Freiheit und Demokratie bringen will, zumindest in Ansätzen verstehen sollte, wie diese Völker ticken.


Unterdessen weiß ich, dass nur 2 Dinge interessieren: das Öl/Gas/Pipelines und ihr wisst, welcher Staat. 12.11.12


Der Blogger : rageagainstthemachine schreibt am 13.06.14 im Spiegel zu diesem Thema: Da ist sie wieder die üble Herrenmenschen Art der sogenannten westl. Zivilisation, anderen erklären zu wollen, was „ Demokratie „ ist und wie gut sie doch für sie ist. Notfalls muss man sie ihnen eben einbomben. Könnte man dieses Unverständnis, dass Demokratie nach westl. Vorbild für viele , besonders arabische Länder nicht taugt noch mit unsäglicher Arroganz und Dummheit entschuldigen, überschreitet die Bezeichnung „ Befreiung“ für das Zerbomben dieser Länder aus reinem wirtschaftlichem Eigeninteresse die Schwelle zum Zynismus und erinnert in ihrer fatalen Rethorik an die unrühmlichen Ereignisse in der deutschen Vergangenheit vor 70 Jahren.


Bei der Suche nach arabischen Wörtern im Deutschen stieß ich auch auf das Wort “Amen”, musste dann aber schnell feststellen, dass dieses Wort eine ganze Armee von Religionsauslegern und anderen Leute beschäftigen kann. Laut arabischem Google hat das Wort” Amen” evt. Bezug auf den pharaonischen Gott” Amon”. Als Moses dann seinen Glauben verkündete, bekräftigte das umstehende Volk jede seiner Forderungen mit”amen”. Heute teilen (?) sich anscheinend alle 3 großen Religionen dieses Wort.

Ob Christen und auch Mosleme im arabischen Raum etwas empfinden, wenn sie das Wort “amen” am Ende des Gebets aussprechen,ob da eine Bedeutung mitschwingt, ist zu erfragen, denn die Verben “glauben”, “vertrauen” und “in Sicherheit sein”sind im arabischen Laut-u.Schriftbild sehr ähnlich. Oder ist “Amen” auch dort im Ritual erstarrt? Isolde


Bin wieder in Damaskus zurück. Grüße an alle, Isolde 20.05.11


Viele Grüße aus Berlin in die älteste Stadt der Welt. Schreibe mal, wie es jetzt so aussieht bei Euch. Uli


Hier mein Bericht über Syrien nach meiner Rückkehr, Mai 2011

Damaskus, die älteste Stadt der Welt, ist ruhig und wachsam. Die Menschen hier wollen sich nicht länger ihr normales Leben nehmen lassen. Neben uns hat eine neue Gaststätte im Freien eröffnet. Ein Riesenandrang. Mütter nehmen ihre Kinder zum Spielplatz, vor uns wird Fußball gespielt….

Es hat sich herumgesprochen, was jeder einzelne in dieser noch angespannten Situation tun kann: die Kinder zur Schule schicken, in die Uni gehen, seinen Arbeitsplatz einnehmen, die Geschäfte offen halten, wieder joggen gehen, auf sich achten.

Diejenigen, die jetzt in Syrien den Aufruhr schüren, öffentliche Gebäude anzünden und um sich schießen, hüten sich davor, uns ihre Programme, Führer und Ziele zu präsentieren, denn extreme Islamisten hatten in diesem Land noch nie eine Chance und im Volk nie einen Rückhalt. Syrien definiert sich seit Jahrzehnten als säkularer Staat des moderaten Islams mit panarabischer Ausrichtung. Sicher hat das Land einen Nachholbedarf an Freiheit und Demokratie, aber von den obigen Gesellen kann man in dieser Hinsicht überhaupt nichts erwarten.

Kürzlich, ich war noch in Deutschland, hörte ich einer Talk-Show mit Anne Will zu, wo man in der Runde meinte: „Kriege würden heute nicht mehr militärisch geführt, sondern wären Medienkriege. So würden Soldaten eingespart, und auch zivile Opfer.“

Medienkriege setzen sicher eine zentralisierte “Meinung” voraus. Ihre Waffen sind neben 5% Wahrheit vorallem die Lüge und Demontage, Diffamierung und Verfemung, die zum Einsatz kommen, um missliebige, nicht willfährige Herrscher, wo auch immer in der Welt, einfach wegzufegen. ( in einer ersten Variante schrieb ich wegfurzen. Schon lange wissen wir hier, dass den Betreibern dieser Medienkriege unsere Freiheit und Demokratie total egal ist. Egal ist ihnen auch , ob die Länder nach dem Sturz ihrer Regierungen im Bürgerkrieg, im Chaos, in Apathie und Lethargie versacken.)

Der erste Medienkrieg gegen Syrien begann sicher schon mit dem Irakkrieg 2003, als sich Baschar Assad positionierte, ein Bündnis aller arabischer Staaten gegen die drohende Invasion der USA in den Irak zu formieren. Eine beispiellose Demontage, Verleumdung, Diffamierung unseres Präsidenten und Landes hatte das zur Folge. ( Achse des Bösen, Schurkenstaat, Regime, Diktator, Autokrat, Paria, Mörder, Folterer …, diese Reihe ließe sich unendlich fortsetzen)

Im Augenblick schießen sich die Medien in ähnlicher Stärke und Gemeinheit auf Syrien ein. Vergessen sind Libyen, Tunesien, Ägypten und alle anderen…, denen man ja eigentlich Hilfe bei der Sicherung ihrer “Freiheit und Demokratie” versprochen hatte.

Als im Herbst vergangenen Jahres die Revolte in Arabien begann, waren auch wir hier alle mit ganzem Herzen dabei. Bald wurden wir jedoch stutzig. Wieso fragen ARD/ ZDF (ich habe über Satellitenempfang etwa 1400 Sender aus aller Welt zur Auswahl): Wer ist der Nächste? Welches Land wird als nächstes vom Flächenbrand erfasst? Wann kommt es zum Dominoeffekt? Wann stürzen die Kartenhäuser ein? Sogar Aufrufe zu Demonstrationen mit Orts- und Zeitangabe lancierten angeblich seriöse, deutsche Kanäle, ich entsinne mich z.B. an den „ Freitag des Zorns“. In deutschen Zeitungen schrieb man: Es reicht nicht aus, nur an den Freitagen auf die Straßen zu gehen, um die “Revolution” in Syrien am Leben zu halten, als ob sie das Programm machten.

Ewig lügen kann man jedoch nicht. Auch Medienkriege brauchen schnelle Siege!

Deshalb gibt es auch erste Niederlagen. Reuters, France Press, ZDF mussten sich vor 4 Tagen für ein gefälschtes, besonders blutrünstiges Video aus den „Folterkellern Syriens“, öffentlich entschuldigen.

Isolde Ahmad


Danke, Isolde, für Deine Ausführungen. Wir haben heute zusammengesessen als Vorbereitungskomitee. Wichtiger Gesprächsgegenstand war Dein Beitrag, der alle sehr berührt hat. Schön, dass man mit Dir eine Betroffene mit genügend Übersicht hören kann. Uli, 25.5.


Isolde/ 15.06.11 am Morgen

Ein richtiger Medienkrieg ist hier im Gange; wir schaffen es kaum, die Nachrichten aus 1001em Kanal zu verkraften und zu sortieren. Ungeachtet dieses großen Lärms der Medien, auch in Deutschland, ist es hier in Damaskus total ruhig, wir fühlen uns sicher. Aber man sieht keine Sicherheit und Armee, was mich glauben lässt, dass man mit eben dieser Umsicht im ganzen Land vorgeht.

So langsam kommt auch raus, wie viele Jahre schon an Umsturzpläne gearbeitet wird, wie viele Konferenzen allein in der Türkei zu diesem Zwecke abgehalten wurden, wie sie Syrien nur 3 Wochen gaben, wie viel Geld geflossen ist und immer noch fließt, um diese „ Umstürzler“ auszustatten, wie man wilde Flüchtlingsszenarien entworfen hat, als es noch gar keine Flüchtlinge gab.

13 Uhr/ Gerade komme ich von einem Spaziergang aus der Stadt zurück und sehe die Bilder im Fernsehen. Die Fahne Syriens, unvorstellbare 2,3 km Kilometer lang und 18 m breit, ist auf einer Stadtautobahn in Damaskus von den Verteidigern Syriens aufgespannt und getragen worden. Ca. 1 Mill. brachten zum Ausdruck, dass sie zu ihrem Präsidenten stehen, ihr Land verteidigen, ihre eigenen Vorstellungen von Freiheit und Demokratie haben und keine Einmischung dulden werden.

Gestern abend lief über die Nachrichtenagenturen, dass Chirac in seinen Memoiren schrieb, dass er Syrien 2005 einfach nur so des Mordes an dem libanesischen Ministerpräsidenten Hariri bezichtigt hätte.

5 Jahre Diffamierung und Verleumdung eines Präsidenten und Landes einfach nur so!!!


28.11.11 Einen vorweihnachtlichen Gruß aus Damaskus!

Seit dem frühen Morgen bin ich dabei, Stollen Nr. 2 zu produzieren. Das ist nun schon seit vielen Jahren so Tradition.

Weihnachten und Ostern werden in unserer Familie immer groß gefeiert, auch die islamischen Feste, was meine Kinder veranlasste zu meinen, dass sie es besonders gut gehabt hätten. In früheren Jahren habe ich es geschafft, meist jedem Kind der Familie aus Gebackenem und and. Süßigkeiten einen Weihnachtsbeutel zusammenzustellen. Gar keine so leichte Aufgabe, denn meine Schwiegermutter(heute 90J.), hat 7 Kinder, 25 Enkel, bisher 20 Urenkel und einen Ururenkel.

Es ist bekannt, dass in Syrien die verschiedenen Konfessionen friedlich zusammen leben.( 10% Christen) Die Feste sind weniger familiärer Art, sondern dienen durch gegenseitige Besuche (Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen) der Festigung dieses Miteinander.( Moslems besuchen Christen zu ihren Festen und umgekehrt) In Zeiten des Handys und Internet besteht jedoch die Gefahr, dass reelle Kontakte von virtuellen abgelöst werden. Gruß für heute an euch alle Isolde


Zu den oben genannten arabischen Wörter in der deutschen Sprache habe ich bei Wikipedia noch weitere gefunden:

Admiral- Alkoven- Arsenal- Cotton-Diwan, Elexier- Gazelle, Giraffe- Havarie- Kabel-Kaffee- Kamel-Karaffe, Kiosk- Kümmel-Lack- Magazin-makaber- Maskerade- massieren, Matratze- Kuppel- Razzia, Risiko, Safari, Sirup, Sofa, Tasse, Zucker,

Es werden mehr werden, wenn die Region weiter mit Kriegen überzogen wird.

Haschisch- genauso ausgesprochen, bedeutet„ Gras“ Meine heute 91* jährige Schwiegermutter hielt noch vor einigen Jahren eine Kuh und sorgte sich auch um das „Haschisch“, bis wir von ihr nur noch das Wort „ Haschisch“ hörten und ihr aus Sorge um sie die Kuh wegnehmen mussten.

*(im Arabischen muss jetzt sofort eine Beschwörung erfolgen „ min scharla, amer towil „/ein langes Leben sei ihr gegeben)

makaber-hätte ich nicht erwartet, dass es arabischen Ursprungs ist, aber es geht auf Mak bara, der Friedhof zurück und der füllt sich im Augenblick.

Maskerade geht auf das Wort Mas/chara zurück, welches ich mag, weil die Welt heute so ist, und man sie nur aushält, wenn man sie als Theaterstück und Farce betrachtet.

Massieren hätte ich eher für ein französisches Wort gehalten, aber die Araber waren in ihrer Bade-u. Reinheitskultur den Europäern über Jahrhunderte voraus. Es geht auf das arabische Wort“ massa“ /berühren, anfassen zurück.

Safari- geht auf das Wort“ safera“/ reisen zurück. Leider lassen wir das Reisen heute schon zwischen den Stadtvierteln.

Zucker heißt genauso, ausgesprochen eher “ziker” Immer wenn ich die gemeinen Artikel einer Sonja Zekri in der SZ lese, muss ich denken, dass sie sich mal auf ihre arabischen Wurzeln oder die ihres Mannes besinnen sollte.

Isolde 08.11.12


Gerade las ich in deutschen Zeitungen, dass ein arabisches Wort dabei ist, entlehnt zu werden: Yalla, heißt im arabischen so viel wie: Los! Beginnen wir! Auf!

Es ist unter den 4 wichtigsten Wörtern des Jugendslang 2012 zu finden.

An mir selber habe ich gesehen, wie Wörter entlehnt werden. Da haben wir z.B das elendig lange: Entschuldigen Sie bitte. Afoan! war da doch viel einfacher.

Irgendwo habe ich gelesen, dass sich in Deutschland immer weniger entschuldigt wird. Da kann man blaue Flecke davon tragen, alle sehen sich mit großen Augen an, aber von einer Entschuldigung ist nichts zu hören. Wenn es hoch kommt, hört man Tschulljunk! Isolde 04.12.12




Im Russischen winowat - ich bin schuld, auch eine Kurzform, aber immerhin. Tschuldigung ist eine sehr sehr kurze Kurzform von “Ich bitte höflichst um Entschuldigung!” oder “Entschuldigen Sie bitte …” vor einer Frage; zugegeben etwas altmodisch, und dann noch um etwas bitten, also nein! Viel schlimmer ist die völlig gängige Form “Ich entschuldige mich” als solches eine Unmöglichkeit und deshalb eine Frechheit! Die Entschuldigung obliegt immer dem Geschädigten oder sonstwie Betroffenen, niemals dem Verursacher! Ich habe Ihnen auf den Fuss getreten? Macht nichts, ich spreche mich selbst von der Schuld frei und fertig. Das geht eben nicht. Man hört diesen Unsinn selbst aus dem Mund von Politikern und sonstigen gebildeten Leuten. Quatschen ohne Nachzudenken … Uli 4.12.2012


Ein sehr ausgewogener Bericht von Todenhöfer, der das Problem im Kern trifft: die Parteinahme des Westens und einiger arabischer Staaten nach Interessenlage.

05.02.13 Isolde


Zeit-online/ zwei Meinungen, denen ich zustimme: Isolde 17.02.13

eberswind-13.02.2013—–Wir alle wissen: man hat sich den “Regimewechsel” leichter vorgestellt, und hat sich gehörig “verkalkuliert”. Das liegt letztendlich an großen Teilen der Bevölkerung, die sich partout nicht von Deserteuren, Verbrechern, Terroristen und religiösen Eiferern befreien lassen will

Gerlinde_B.-13.02.2013 Der Westen wäre gut geraten in seinem ureigenen Interesse, in Syrien nicht an der Entstehung eines weiteren fundamental-islamischen Staates mit zu wirken und seine Unterstützung der “Rebellen” oder “Aktivisten” einzustellen.


Gestern war wieder so ein Tag. Man denkt, das Leben geht nicht mehr weiter. Direkt im Stadtzentrum von Damaskus, neben der Zentralbank und dem Finanzministerium haben sie einen Selbstmordattentäter seinen Sprengsatz setzen lassen….

Man hatte sich noch gar nicht von den Mörsergranateinschlägen erholt, die in den letzten 2 Wochen an vielfältigen Plätzen Damaskus niedergingen.Besonders mörderisch waren sie in der Architekturfakultät von Damaskus, wo sie in eine Cafeteria einschlugen und viele Studenten mit in den Tod rissen.

Lest nach, wer die Unterstützer dieser Taten sind. 09.04.13


Im Augenblick sind die Verbrecher aber die revolutionaren Kräfte, der Inbegriff der jungen Demokratie laut Pressedarstellung, verwechsele das bitte nicht. Verbrecher sind sie erst wieder, wenn sie sich gegen die Auftraggeber selbst wenden, wie in Afghanistan, Ägypten, Libyien … Entschuldige den Sarkasmus, aber dieses Schauspiel ist wirklich kaum zu ertragen.
Schwer vorzustellen, wie Ihr das alles so ertragt.


Es geht auch klar und deutlich:

Werner Pirker -21.05.13 /Junge Welt /schreibt in seinem Artikel: Washingtons Junktim-Keine Chancen für Syrien-Konferenz?

Der syrische Bürgerkrieg ist streng genommen kein Bürgerkrieg, sondern ein Krieg bunt zusammengewürfelter Söldnerhaufen aus allen möglichen Ländern gegen die reguläre syrische Armee. Es ist ein Krieg gegen die schiitische »Achse des Widerstandes«.

Al-Qaida ermordet FSA-Kommandanten Von Werner Pirker 15.07.13 Junge Welt

Syriens bewaffnete Opposition ist keine Volksbefreiungsarmee. Ja selbst die Bezeichnung »bewaffnete Opposition« ist ein Euphemismus. In Wahrheit handelt es sich bei den Rebellen, die im übrigen auch keine Rebellen sind, um – zumeist ausländische – Söldner, die, ihren kriminellen Neigungen oder religiösen Wahnvorstellungen folgend, zur Zerstörung eines säkularen Staates angetreten sind. Mit der zivilen Opposition, die sich im Rahmen des arabischen Aufruhrs gegen die Autokratie und die IWF-diktierten neoliberalen Zumutungen erhoben hatte, haben die von den Westmächten und der arabischen Reaktion rekrutierten Todesschwadronen nie etwas zu tun gehabt.


Wer hat denn die letzten zwei Beiträge gelöscht? Isolde 31.07.13



Es gilt die alte Regel, jeder darf nur das löschen, was er selbst geschrieben hat. Zensur brauchen wir nicht, und, siehe da - nutzt auch nichts!


Hallo Isolde, wie geht es Dir und Deiner Familie?. Wir haben lange nichts von Dir gehört, und die Berichte aus Syrien klingen
immer beunruhigender.
Uli, 17.09.2013


23.12.2013 Junge Welt

»So mörderisch wie Militärschläge«

Wirtschaftssanktionen gegen Syrien treffen die Bevölkerung und führen zur Brutalisierung der Gesellschaft. Ein Gespräch mit Bernd Duschner Interview: Rüdiger Göbel

Bei den seit zweieinhalb Jahre anhaltenden Kämpfen in Syrien sind Schätzungen zufolge 120000 Menschen getötet worden, darunter 40000 Soldaten. Fast fünf Millionen Syrer sind mittlerweile Binnenflüchtlinge, weitere 1,7 Millionen sind vor Krieg, Terror und »ethnischen Säuberungen« in die Nachbarländer geflohen. Deutschland will bis zu 10000 Syrer aufnehmen. Wer einen Blick auf die Herkunftsländer unserer Flüchtlinge wirft, erkennt sehr schnell, warum sie fliehen mußten: Es sind in erster Linie die militärischen »Interventionen« der NATO-Staaten – Stichworte Somalia, Afghanistan, Irak, Libyen – und die verheerenden Folgen von »Wirtschaftssanktionen«, wie sie gegen Syrien seit 2011 verhängt wurden, die heute Millionen Menschen ins Elend stürzen und zur Flucht zwingen.

Im Gegensatz zu den USA und den Golfstaaten hat die BRD – soweit bekannt – bisher keine Waffen an die Aufständischen geliefert.

Nur wenigen Menschen bei uns ist bewußt, daß die Bundesregierung seit 2011 verdeckt Krieg gegen Syrien führt. Sie gehört zu den Hauptverantwortlichen für das Blutvergießen und für das Elend der syrischen Bevölkerung. Deutschland ist Mitglied des Bündnisses mit dem verlogenen Namen »Freunde Syriens«. Saudi-Arabien und Katar haben ganz offen die Finanzierung und Bewaffnung islamistischer Aufständischer übernommen. Die Türkei hat ihnen ihr Territorium als Aufmarsch- und Rückzugsgebiet zur Verfügung gestellt. USA, Frankreich und Großbritannien unterstützen die bewaffneten Aufständischen bei ihren Angriffen und Terroranschlägen mit Spezialeinheiten. Israel ist mit Bombenangriffen dabei. Das entscheidende Instrument, mit dem Bundesregierung und EU bei diesem Krieg mitwirken, sind umfassende Wirtschaftssanktionen. Sie mögen langsamer wirken, sind aber nicht weniger mörderisch als Militärschläge.

Welche unmittelbaren Folgen haben die Syrien-Sanktionen?

Die syrischen Konten in den EU-Staaten wurden eingefroren und dem Land der Zugang zu den internationalen Finanzmärkten versperrt. Fast 90 Prozent der syrischen Ölexporte gingen vorher in die EU. Mit den Einnahmen aus Öl und Gas erwirtschaftete das Land 20 Prozent seines Bruttosozialproduktes und 25 Prozent der gesamten Staatseinnahmen. Der Import von Öl und Gas aus Syrien in die EU wurde verboten, so daß das Entwicklungsland rund vier Milliarden Euro an Deviseneinnahmen pro Jahr verliert. Diese Gelder bräuchte es dringend für Einkäufe zur Versorgung seiner Bevölkerung. Syrien verfügt nur über zwei eigene Raffinerien. Es ist deshalb auf den Import von Treibstoff und Heizöl angewiesen; es braucht Maschinen und Ersatzteile aus der EU. Ohne Treibstoff und Strom kommen Traktoren und Bewässerungsanlagen in der Landwirtschaft, die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung, Industrie, Handwerk, Handel und Transportwesen zum Erliegen. Genau deshalb wurde im Rahmen der Sanktionen der Verkauf von Treibstoff und Heizöl sowie von Ausrüstung und Technologie für die Förderung von Erdgas und Erdöl und für Kraftwerke ausdrücklich verboten.

Offiziell heißt es, die Sanktionen zielen auf die Führung um Präsident Baschar Al-Assad, nicht auf die Bevölkerung.

Die Bundesregierung weiß sehr wohl, was und wozu sie es tut: Bereits am 30. August 2011 strahlte die ARD unter dem Titel »Wie hart treffen die Sanktionen Syrien?« nachfolgenden Kommentar aus: »So treffen die Sanktionen zunächst kleine Leute. Syriens Handel mit Ländern der Region ist seit Beginn der Krise um 30 bis 40 Prozent gesunken. Ein zumindest zeitweiliger Stopp der bisher rund eineinhalb Milliarden Euro Einnahmen jährlich aus dem Öl läßt den Staat aber nicht unberührt. Er muß möglicherweise Leistungen für öffentlich Beschäftigte kürzen – immerhin 30 Prozent aller Syrer. (…) Langfristig könnten fehlende Einnahmen aus dem Verkauf der wichtigsten syrischen Ressource auch Menschen zum Protest treiben, die bislang loyal zum System Assad standen oder schwiegen – staatlich Beschäftigte und erfolgreiche Geschäftsleute.«

Im Februar 2012 schrieb die regierungsnahe »Stiftung Wissenschaft und Politik« in einem ersten Resümee über die Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen: »Die Bevölkerung leidet unter Knappheit von Benzin, Heizöl und Butangas; Stromsperren von bis zu sechs Stunden täglich treffen mittlerweile auch die Hauptstadt. Seit Beginn der Krise ist der Schwarzmarktkurs der syrischen Währung um rund 50 Prozent gefallen. Importgüter wie Weizen werden knapp, und damit mangelt es an Brot; die Preise für lokal erzeugte Güter des täglichen Bedarfs, etwa Milchprodukte, steigen spürbar. Nach wie vor sind jedoch keine Anzeichen für die erhofften politischen Wirkungen der Sanktionen zu sehen. Weder hat die Regimespitze ihre Haltung verändert, noch hat die Unternehmerelite sich vom Regime abgewandt.« Zynisch empfahlen die Autoren der Studie deshalb eine »stringente Umsetzung und weitere Verschärfung der bestehenden Sanktionen«, um die »Implosion des Regimes« zu erreichen.

Die Embargomaßnahmen werden auch von Linken unterstützt, weil sie das kleinere Übel im Vergleich zu einer Militärintervention zu sein scheinen.

Was sind das für »Linke«, die das Aushungern eines ganzen Volkes für ein legitimes Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele halten? Reichen ihnen die Million toter Iraker nicht, die in den 90er Jahren infolge von Wirtschaftssanktionen gegen ihr Land sterben mußten? Auch an diesem Embargo war die Bundesrepublik beteiligt. – Ist ihnen nicht klar, daß die Sanktionen die Aufgabe haben, die Konflikte zwischen den verschiedenen ethnischen und religiösen Teilen der syrischen Gesellschaft zu verschärfen und das Land in einen sich selbst zerfleischenden blutigen Bürgerkrieg zu treiben? Verstehen sie nicht, daß die Sanktionen genauso wie die Rekrutierung und Bewaffnung islamistischer Extremisten integraler Bestandteil der Kriegsführung sind?

In den vergangenen zwei Jahren ist das Sozialprodukt Syriens um weit über 60 Prozent eingebrochen. Die Hälfte der Syrer ist arbeitslos. Die Preise sind um über 200 Prozent gestiegen. Es fehlt an Medikamenten und medizinischen Geräten, viele Krankenhäuser können nur noch Notfälle behandeln. Bis zu 200000 Menschen sollen durch mangelhafte medizinische Versorgung seit Ausbruch der Kämpfe 2011 gestorben sein. Massenhaft fliehen Fachleute, Wissenschaftler, Ärzte und Ingenieure, die noch die finanziellen Mittel auftreiben können, ins Ausland. Das Land blutet aus. Man kann es nicht deutlich genug sagen: Die Sanktionen sind ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sie forcieren die Brutalisierung und Radikalisierung der Gesellschaft, was wiederum die Rekrutierung islamistischer Extremisten gegen saudisches Geld entscheidend erleichtert. am 23.12. 13 ins Netz gestellt-leicht gekürzt- Isolde


»Verhandelt mit Assad!«

Unter diesem Titel schreibt der Publizist Jürgen Todenhöfer am Dienstag in einem Gastbeitrag für die Süddeutsche Zeitung: 21.01.2014, abgeschrieben von Junger Welt

Inzwischen dämmert es selbst führenden westlichen Politikern, daß sie sich in Syrien verrannt haben könnten, wie in Afghanistan, im Irak, in Libyen, ja fast überall im Mittleren Osten. Der syrische Diktator Assad hat wohl doch mehr Rückhalt im Volk, als die meisten westlichen »Experten« vorausgesagt haben. (…) Der Westen hatte es ja angeblich gut gemeint, als er die anfangs unbestreitbar demokratischen Demonstranten in Syrien unterstützte. Verständnisvoll hatte er nach dem brutalen und unklugen Eingreifen des Regimes die Waffenlieferungen Saudi-Arabiens und Katars an die Aufständischen durchgewinkt. Daß die Demonstranten recht schnell von Extremisten beiseitegeschoben wurden, die dann ihrerseits von noch radikaleren Al-Qaida-Kämpfern verdrängt wurden, taten westliche Ferndiagnostiker als Verschwörungstheorie ab, zumindest aber als maßlose Übertreibung.

Inzwischen ist das Desaster jedoch unübersehbar. Syrien, einst Symbol des friedlichen Miteinanders der Religionen, zerbricht. Al-Qaida aber wird täglich stärker. (…) Die wirre westliche Politik hat mitgeholfen, daß aus einem wilden Terroristenhaufen eine schlagkräftige, mit schweren Waffen, sogar Panzern ausgerüstete Armee wurde, die über die Grenzen Syriens hinaus Krieg führen kann. Der Westen muß diese absurde Politik beenden. Er muß hierzu, ob es ihm gefällt oder nicht, auch direkt mit dem syrischen Präsidenten verhandeln. (…) Der Westen muß als erstes Saudi-Arabien, aber auch Katar überzeugen und notfalls zwingen, die militärische und finanzielle Unterstützung extremistischer Rebellen einzustellen. (…) Als Gegenleistung für einen Stopp der saudisch-katarischen Waffenlieferungen könnten die USA von Assad weitgehende Zugeständnisse an seine innenpolitischen Gegner verlangen, insbesondere an die lange sträflich vernachlässigten sunnitischen Bevölkerungsschichten. (…) Die westliche Syrienpolitik muß sich ferner dafür einsetzen, daß Vertreter von Regierung und Opposition trotz aller Schwierigkeiten zügig eine funktionsfähige Übergangsregierung einsetzen. (…) Ins Netz gestellt am 22.01.14 Isolde


Die Desinformation geht weiter

„Assad hungert sein Volk aus“- mit diesen Schlagzeilen ging Marietta Slomka am 16.01.14 auf Sendung, beigefügt war ein sehr zweifelhafter Bericht und ein auf die Tränendrüsen drückender Kommentar selbiger Ansagerin.

Wenn es wirklich so wäre, wie in obiger Überschrift behauptet wird, wäre der Staat Syrien schon in den ersten Tagen zusammengebrochen. Hungern tut man nur in den „befreiten Gebieten“, wo die Freischärler und die Scharia herrschen. Dort ist auch die Krankenversorgung zusammengebrochen, Kinderlähmung breitet sich aus, Schulen und Universitäten haben teilweise aufgehört zu existieren.

In den übrigen Gebieten unternimmt der Staat große Anstrengungen, ein Funktionieren zu gewährleisten. Für Damaskus kann ich sagen, dass es an Nahrungsmitteln bisher keine Engpässe gab und gibt, und das, obwohl Syrien von hinten bis vorne sanktioniert ist und die Söldner immer wieder versuchen, die Zufahrtsstraßen auch nach Damaskus zu kappen. Rasant ist nur der Preisanstieg, den der Staat versucht dadurch einzudämmen, dass er die staatlichen Läden gut beliefert und fördert. Zentralisiert wurde auch das Brotbacken (Fladenbrot), um Spekulation zu vermeiden und den niedrigen Preis für Brot zu halten, denn die Einfuhr von Brotgetreide wurde sanktioniert, Felder und strategische Reserven von den Rebellen vernichtet.

Engpässe gibt es jedoch bei Heizöl und Benzin.

Auch in anderen Bereichen lässt der Staat nicht nach. Die Löhne und Renten werden pünktlich gezahlt. Das Gesundheitswesen funktioniert unter Schwierigkeiten, aber auf hohem Niveau. Ich habe z.B. vor einem Jahr einen Katheter-eingriff und vor ein paar Tagen eine Laserbehandlung meiner implantierten Linse vornehmen lassen.

Das Schul u. Hochschulwesen hat enorme Nebenbelastungen zu verkraften. In viele Schulen wurden innersyrische Flüchtlinge zum Wohnen eingewiesen, so dass man in manchen Schulen zum Schichtunterricht übergehen musste. Der Staat und viele private Initiativen haben sich in die Versorgung der Flüchtlinge eingeschaltet.

Die größte Leistung vollbringt das Energieministerium, denn nicht nur militärisch wird dieser Krieg ausgetragen. Die feindlichen Söldner wurden und werden ausgeschickt, die Infrastruktur des Landes empfindlich zu treffen. Durch Zerstörung der Fabriken, Arbeitsstätten, Behörden, Schulen, Krankenhäuser, durch Kappung der Hauptverkehrsadern will man das „System“ implodieren lassen. So sehen wir uns täglich Sprengungen des Erdöl, Gas und Pipeline- Systems, von Umspannstationen und Hochspannmasten gegenüber, was zu Stromausfällen über Stunden, manchmal der ganzen Stadt führt.

Freunde machen sich die Rebellen durch dieses Tun sicher nicht, obwohl sie sich oder ihre Auftraggeber „ Freunde Syriens“ nennen oder nannten. Jeden Tag ändern sie ihre Namen und Zusammensetzung. IA 16.10.14


-ein Blogger schreibt in Zeit online- meidebie 27.01.14

Homs oder doch nur Stadtviertel von Homs?

In zwei Vierteln der 800.000 EW Stadt haben sich die Islamisten verschanzt - nicht wie die Zeit nahelegt in der gesamten Stadt Homs.

Gestern Nacht haben die Terroristen wieder Mörsergranaten auf die ruhigen Viertel geschossen, einhergehend mit Verletzungen von Bewohnern und erheblichem Sachschaden. Über Checkpoints können Menschen aus den Islamistenvierteln raus, das war noch nie anders. Über diese Wege werden Lebensmittel hereingebracht.

Ein Blogger (chartophylakeion) schreibt, dass seine Bekannte mit ihren kleinen Kindern in den Terroristenvierteln eingeschlossen ist und schon seit längerem versucht rauszukommen. Die Islamisten lassen sie nicht, sie benutzen die Familie als menschliches Schutzschild, schreibt er.

Die Rebellen haben sich in den beiden Altstadtvierteln verschanzt. Für die Armee wäre es einfach diese zu vernichten - wenn die Bewohner nicht wären. Genau deshalb halten die Terroristen die Bewohner als Geisel. Dafür gibt es verschiedene Quellen. Und es ist genau die Armee die von einer Evakuierung profitieren würden.

Wie bei allen anderen Evakuierungen kümmert sich die Regierung so gut sie kann um die Flüchtlinge und leistet damit so viel, wie ihr möglich ist. Die Regierung sagt immer wieder, sie habe Verantwortung für die Menschen.


In Syrien wurde die ISIS mit Geld und Waffen gefüttert, im Irak sind sie nun Terroristen 15.06.14


Unglaublich, was da so im Nahen Osten abgeht. Und die Amis stehn dabei und kucken dumm.
Eine lustige Wendung, wenn sie jetzt mit dem Iran zusammengehen, um ihr Regime im Irak zu retten?!
Amerika und Westeuropa sind beeindruckend groß im Vernichten von Diktatoren in aller Welt.
Uli, 16.06.


Aber auch Millionen anderer Menschen!16.06.


Mal was Nettes: Sorbet stammt auch aus dem Arabischen
Sorbet ['z?r'be?], veraltet auch Scherbett, ist die Bezeichnung für ein eiskaltes Getränk oder eine halb gefrorene Speise aus Fruchtsaft, Fruchtpüree und Zucker. Es gibt auch Sorbets, die statt Fruchtsaft Champagner oder Wein enthalten. Klassisch ist das Zitronensorbet.

Die Masse wird während des Gefrierens mehrfach umgerührt, um das Sorbet geschmeidig zu halten.

Das arabische Wort ?????? / šarba / ‚Trank‘ für ein kaltes, nicht-alkoholisches Getränk wurde etwa im 16. Jahrhundert über Vermittlung des Persischen (? ????/?????, DMG šarbat) und Türkischen (serbet) in europäische Sprachen übernommen, im Italienischen als sorbetto, im Französischen als sorbet. Die Form der Zubereitung des Getränks stammt ebenfalls aus dem Nahen Osten. Es wurde dort nur zu speziellen festlichen Anlässen serviert. (sagt Wikipedia)


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