horst_preuss [Einschulungsfeier 1951 - 2011]

Horst Preuß

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Kürzlich hat mich Horst Preuß besucht, um sich an diesem Wiki zu beteiligen. Er übergab mir Bilder zur Auswahl und bat mich, unterstützend
für ihn ein paar Zeilen aufzuschreiben von Geschichten und Erinnerungen, die ihm am Herzen liegen.
Unser Treffen hat mehr als fünf Stunden gedauert, in denen Horst von sich, von unserer Schulzeit und gemeinsamen Erinnerungen sprach.
Bei allen unseren Teilnehmern, aber besonders bei ihm bin ich immer wieder erstaunt, welche Geschichten aus dem Dunkel der Vergangenheit
auftauchen; an manches kann man sich erinnern, vieles ist vergessen.
Ein angemessenes Bild aus dem vielstündigen Gespräch zu gestalten, fühle ich mich ehrlich gesagt nicht befähigt; ich bin schließlich kein Schriftsteller,
will auch nichts Falsches sagen. Ich berichte, so gut es eben geht, von diesem unserem Gespräch aus meiner Sicht.

Einige Erinnerungsfäden lassen sich ziehen: an gemeinsame Turnübungen für die Abschlußprüfung, an diese selbst habe ich jedenfalls keine Erinnerung -
Horst wußte noch, dass sie für alle Karlshorster Schulen gemeinsam in der Turnhalle der HfÖ stattgefunden hat. -
Wenn ich an das Wort “Schlüsselkind” denke, habe ich immer Horst vor Augen. Das Wort ist ausgestorben, aber wir kennen es noch; vielleicht ist er wirklich
oft mit dem Wohnungsschlüssel um den Hals herumgelaufen? -
Eine andere Erinnerung betrifft das Bootshaus in der Nixenstr.: ich war eines Tages über meinen Bruder Peter zum Rudersport gekommen und habe auch gleich
einige Jungs aus der Klasse mitgeschleppt, dabei auch den Horst Preuß.
Während ich ein paar Jahre später damit wieder aufgehört habe, blieb Horst, und das Rudern wurde für ihn eine ganz wichtige Sache, die er viele Jahre betrieb
und durch die er geprägt wurde. Merkwürdig, wenn man im Gespräch dann Namen hört, die während 50 Jahre von der Zeit verschüttet waren, wie ehemalige
Sportler des Vereins oder unseren Trainer Kolke, der eigentlich für den Beruf des Rudertrainers gehandikapt war, er konnte nicht Brüllen, weil ihm dabei
immer das Gebiss herunterklappte. Und Brüllen muss man auf dem Wasser schon können, weil die Boote lang, die Entfernungen groß und die Ruderer harthörig sind.

Was lässt sich mit einfachen Worten von Horst sagen:
Wenn man ihn sieht, groß, kräftig, sportliche Figur, wirkt er regelrecht jugendlich. Im Gespräch kommt man aber darauf, dass er mit chronischen Beschwerden
zu tun hat, wie sie im vorgeschrittenen Alter ja durchaus eher normal werden und die er mit eiserner Disziplin bei Lebensführung und Medikation durchaus im
Schach hält.


Lebensstationen:
Nach der Schule zusammen mit Horst Beil Lehre als Stahlbauer mit Schweißeraußbildung.
Einige Jahre Arbeit als Stahlbauer, wobei er voller Begeisterung von einigen bedeutenden Bauvorhaben sprach, bei denen er in Lehre und Arbeit beteiligt
war. Das ist gut vorstellbar.
Dann 26 Jahre als Schweißer und Schlosser bei der Instandhaltung von Kranen und Hebezeugen im Kabelwerk Köpenick.
Nach dem Ende der DDR Hausmeister in einem Wohnhaus am Checkpoint Charly.
Und irgendwann dazwischen, ich hätte es mir aufschreiben müssen, Invalidenrente.
Seit “41” Jahren verheiratet mit, man ahnt es, einer Sportskameradin vom Rudern, die er schon seit ihrer Kindheit kennt; eine Tochter und einen Enkelsohn.

Uli Zagorni, 2.8.2011